Von der großen Politik zurück zu den Niederungen des Tagesgeschäfts. Ich habe hier im Institut momentan ganz gut zu tun. Am kommendenMontag stellen wir der geneigten Öffentlichkeit ein gemeinsames Projekt der Goethe-Institute Nordafrika und Naher Osten von, zu dem auch das GI Beirut seinen Anteil beisteuert. Es handelt sich um eine deutsch-arabische Jugendwebseite names Li-Lak (= arabisch und heißt "für mich - für dich"), auf der sich junge Menschen über ihr Leben, ihre Wünsche, Träume, Zukunftsängste etc. austauschen können und einen kleinen, subjektiven Einblick in die Lebenswirklichkeit der "Anderen" bekommen sollen. (http://www.goethe.de/ins/eg/pro/lilak/index.htm ) Die Seite ist sowohl auf arabisch, als auch auf deutsch verfügbar und bietet ein recht buntes Programm, das auch Spiele und elektronische Grußkarten umfasst.
Dann kommt nächste Woche auch eine deutsche Journalistin namens Jasna Zajcek in Beirut an, die sich hier im Rahmen des von der Heinrich-Böll- Stiftung und dem Goethe-Institut getragenen Austauschprojekts "Living Globality" einen Monat lang aufhalten wird. Meine Aufgabe wird sein, die Dame zu betreuen und bei der Organisation einer Podiumsdiskussion am 1.3. mitzuwirken, an der Frau Zajcek, der deutsche Schriftsteller Norman Ohler und libanesische Medienvertreter teilnehmen werden. Die Leitfrage hab ich mir schon einfallen lassen: "Welchen Beitrag kann Kunst zum interkuturellen Dialog leisten?".
Und die dritte Veranstaltung im Bunde ist eine Photoausstellung des deutschen Photographen Hans Joachim Kasselmann ( für Kunstfreaks: http://www.hans-joachim-kasselmann.de/) , die am 21.02. feierlich eröffnet wird. Das sind die Projekte, die in nächster Zeit anstehen. Daneben finde ich aber nach Feierabend auch Zeit, in die hiesige Kulturszene reinzuschnuppern. Am Dienstag war ich bei einer Vernissage-Eröffnung und gestern gab's was ganz Feines. Eine Ausstellung an der AUB (American University of Beirut) über das Leben und Werk der österreichischen Friedensaktivistin Bertha von Suttner (1843 - 1914) (http://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner), die als erste Frau einen Nobelpreis erhalten hat. Die Ausstellung war recht überschaubar und bestand aus vielleicht 13 Stellwänden mit ein paar Bildchen und etwas Text. Lustigerweise war der österreichische Botschafter seine Exzellenz (ist wirklich die offizielle Anrede eines Botschafters !) Dr. Georg Mautner-Markhof auch da und hat seine Grußworte an das versammelte Plenum von vielleicht 50 Leuten gerichtet. Ich hab es mir natürlich nicht nehmen lassen, mit dem Mann ein kleines Pläuschchen zu halten und die gut nachbarschaftlichen Beziehungen von Bayern und Österreich hervorzuheben. Am Ende kam dann noch dieses nette Bildchen raus:
Die Rosette, die wir beide am Revers stecken haben, ist übrigens das Abzeichen einer Feministischen Frauenorganisation und soll signalisieren: Wir sagen JA zur Emanzipation. Zum Abschluss zeige ich euch noch ein paar Bildchen meiner neuen Bleibe
Mein Bett: Es geht doch nichts über solides Holz Mein Tisch + mein Stuhl
Mein SchrankFernbedienung meiner Klimaanlage: Die Zeichen sind vermutlich chinesisch. Obwohl unsere WG sehr kosmopolitisch ausgerichtet ist, habe ich leider keinen Mitbewohner aus dem Fernen Osten, der mir bei der Dechiffrierung behilflich sein könnte. Ich habe die Einstellungen von meinem Vorgänger übernommen und er hat mir geraten, NICHT an der Fernbedienung rumzuspielen, weil ansonsten irgendwann gar nichts mehr geht. Ich halte mich an diesen Rat.
Unser Wohnzimmer mit meinem palästinensischen Mitbewohner Malik und Propangasheizstrahler
Moderne Rauminstallation im ohnehin nicht funktionierenden Kamin Ein Klavier, ein Klavier ! Wir mögen zwar keine richtige Heizung im Wohnzimmer haben, aber wer nennt schon ein Piano sein eigen ? Dummerweise kann keiner spielen. Spätestens jetzt rächt es sich, dass ich als junger Knabe meine musikalische Früherziehung an diesem Instrument hingeschmissen habe. Glücklicherweise konnte ich mir von einer Kollegin eine ganz billige Akustikgitarre ausleihen und beglücke meine Mitbewohner hin und wieder mit dem ein oder anderen Liedchen. Nahaufnahme unserer Bibliothek. Die Bücher sind Hinterlassenschaften von Vormietern. Wo die Barbie herkommt weiß niemand, ihre Geschichte bleibt wohl immer in den Mantel des Schweigens gehüllt. Fest steht: Sie scheint viel durchgemacht zu haben.
Die Küche, heute mal recht aufgeräumt
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